PRESSEKONFERENZ: GfK-Umfrage: Akzeptanz von Generika gestiegen

Im Auftrag des Generikaverbands hat GfK Austria eine repräsentative Befragung über die Einstellung der österreichischen Bevölkerung zu Generika durchgeführt. Außerdem wurde der neue Patientenfolder des Generikaverbands und der Ärztekammer präsentiert.

Über die aktuelle Informationsinitiative und die Ergebnisse der Marktforschungsstudie informierten

Bernd Leiter (Österreichischer Generikaverband, Präsident)

Dr. Otto Pjeta (Österreichische Ärztekammer, ehem. Präsident, Referent für Qualitätssicherung und -management sowie für Medikamentenangelegenheiten.)

Prof. Dr. Rudolf Bretschneider (GfK Austria)

GfK-Studie: Generika-Akzeptanz gestiegen

Die Akzeptanz von Generika ist weiter im Steigen. Ärzte erfüllen eine besonders wichtige Schlüsselrolle bei der Akzeptanz von verordneten Generika. Dies sind die Ergebnisse der im Auftrag des Österreichischen Generikaverbands durch GfK Austria durchgeführten Befragung. Eine vermehrte Verschreibung von Generika wird von jedem zweiten Österreicher als Mittel zur Finanzierung des Gesundheitswesens begrüßt; noch vor der Maßnahme Strukturveränderung im Spitalsbereich.

Ziel der vorliegenden Generikastudie war es, ein Bild über die Einstellung der österreichischen Bevölkerung zu Generika zu gewinnen bzw. die Veränderungen des Informationsstandes im Vergleich zu 2004 zu erheben (Mai 2013, n=500).

Immer mehr Österreicher wissen, worum es geht
Aktuell geben 70 Prozent der Österreicher an, den Begriff Generika schon einmal gehört zu haben. Davon kann fast jeder Zweite die Bedeutung auch richtig zuordnen; am häufigsten genannt wird die Erklärung „preiswerte Arzneimittel“, gefolgt von „Arzneimittel, dessen Patent nicht mehr geschützt wird“ und „Nachfolgearzneimittel“.

Personen über 40 Jahre haben den Begriff schon deutlich öfter gehört. Höher Gebildete kennen den Begriff häufiger; ebenso Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen. Interessanterweise gibt es ein Ost-West-Gefälle, was den Wissensstand betrifft: Die Wiener, gefolgt von den Niederösterreichern und Burgenländern sind am besten informiert. Oberösterreich und Salzburg haben noch den größten Aufholbedarf an Aufklärung. Darüber hinaus ist der Begriff im städtischen Bereich tendenziell besser bekannt.

Veränderungen 2004 – 2013
Gaben im Jahr 2004 nur 47 Prozent der Österreicher an, dass sie den Begriff Generika schon einmal gehört haben, waren dies 2013 schon mit 70 Prozent deutlich mehr.

Unter den Personen, die Medikamente einnehmen, stieg der Anteil der Generikaverwender von 25  Prozent in 2004 auf 40 Prozent in 2013. Das Bewusstsein ist ebenfalls gestiegen: 2004 konnten 29 Prozent der Patienten nicht sagen, ob sie ein Generikum verwenden. Diese Zahl sank im Jahr 2013 auf 21 Prozent.

Hohe Akzeptanz seitens der Bevölkerung
Generika sind seitens der Bevölkerung ein anerkanntes Mittel, dem Gesundheitssystem und damit den Beitragszahlern Geld und Kosten zu sparen. Nach Erklärung des Begriffes Generika befürworten 72 Prozent der Gesamtbevölkerung den Einsatz von Generika, das Kostenbewusstsein ist sehr hoch. Als wichtiges Motiv für die Verschreibung von Generika werden die Kostenvorteile genannt.

Von der heimischen Gesundheitspolitik noch zu wenig berücksichtigt: Preiswerte Arzneimittel, gefolgt von der Maßnahme einer vermehrten Verschreibung von Generika werden von jedem zweiten Österreicher als Mittel zur Finanzierung des Gesundheitswesens begrüßt; in der Reihung noch vor der Maßnahme Strukturveränderung im Spitalsbereich.

In der österreichischen Bevölkerung ist laut Studie noch wenig bekannt, dass die Finanzierung innovativer Therapien mit Kosteneinsparungen durch zunehmende Generikaverwendung ermöglicht wird.

Hohes Vertrauen in den Arzt
Generika werden von heimischen Ärzten millionenfach verordnet. Positive Erfahrungen und ansteigender Wissensstand stärken das Vertrauen der Österreicher in die Arzneimitteltherapie mit Generika. Nahezu zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung (die den Begriff Generika kennen) sehen keinen Unterschied zwischen Generika und Originalpräparate hinsichtlich Wirkung.

Ärzte erfüllen eine wichtige Schlüsselrolle: 91 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen vertrauen bei Generikaverordnungen auf die Meinung ihres Arztes. Wenn Ärzte und Apotheken versichern, dass das ausgehändigte Medikament hinsichtlich Beschaffenheit, Wirkungsweise und Verträglichkeit ident mit dem ursprünglichen Präparat ist, verhalten sich nur mehr durchschnittlich 6 Prozent der Patienten ablehnend. Besser Gebildete, Personen, die den Begriff kennen und jene, die derzeit Generika verwenden, vertrauen den Medizinern und Pharmazeuten am meisten.

Erschreckend ist, dass 45 Prozent der Gruppe bis 39-Jährigen die Meinung ihrer Freunde, Bekannte, Kollegen und Familienangehörigen bei der Auswahl des Medikamentes berücksichtigen. Bei den über 60-Jährigen ist die Zahl mit 23 Prozent deutlich geringer.

Dem Internet  vertraut nur jeder Zehnte bei der Auswahl des Medikamentes – in der Gruppe ab 60  Jahre ist das Misstrauen gegenüber dem Internet am stärksten ausgeprägt.